Ein Trauma ist eine Verletzung, die dem Körper oder der Seele oder beidem einen bleibenden Schaden zugefügt hat. Eine solche Verletzung bewirkt, dass wir uns dauerhaft bedroht fühlen und unser Nervensystem nicht mehr ganz zur Ruhe kommt. Die Muskeln verspannen sich in einer ständigen Schutzhaltung, der Schlaf wird oberflächlicher und dadurch weniger erholsam.
Die Arbeit mit Traumata erfordert eine enorme Sorgfalt, damit nicht nochmals Grenzen verletzt werden. Ich lege grossen Wert auf die Einhaltung von 3 Schritten:
Ein wichtiger Faktor ist die Langsamkeit, eine Art Zeit-Stretching. In dieser Verlangsamung wird es möglich, die Reaktionen auf der körperlichen und emotionalen Ebene genau wahrzunehmen und die im Trauma verloren gegangene Kontrolle wieder zu erlangen.
Diese langsame Aufbauarbeit erlaubt es, Körper, Seele und Geist wieder zusammenzubringen und das Geschehene auf allen Ebenen zu begreifen. Dafür ist es nicht nötig, im Erlebten herum zu grübeln, sondern ganz klar vorwärtsgewandt und lösungsorientiert zu arbeiten.
Kleinere und grössere Unfälle sind wir ein Überfall aus dem Hinterhalt. Ein kompletter Kontrollverlust, zudem oft unverschuldet. Wir verstehen nicht genau, was passiert ist und müssen oft sofort
wieder funktionieren. Da das Ereignis aus heiterem Himmel passiert ist, schliesst unser Unterbewusstsein daraus, dass so etwas jederzeit wieder geschehen könnte und bleibt wachsam und
angespannt.
In der Lösungsarbeit mit IBP wird der Unfall extrem langsam nachgestellt, und zwar so, dass der Körper Zeit hat zu reagieren, wodurch der Unfall dann gar nicht stattfindet. Durch diese Erfahrung
entsteht eine Entwarnung im Nervensystem, und der Mensch kann sich wieder besser entspannen. In einer zweiten Phase wird auch die Wut über das Erlittene gelöst.
Wir alle tragen sogenannte «Unfinished Businesses» aus unserer Kindheit in uns. Darunter verstehen wir eine Bewegung zu einem Menschen hin, die unterbrochen wurde und somit nicht vollendet werden
konnte. Ein Beispiel: Ein Kind ruft verzweifelt nach seiner Mutter, die darauf aber nicht reagiert. Kommt das immer wieder vor, lernt das Kind, dass da niemand ist. Es wird in seiner natürlichen
Beziehungsorientierung verletzt und wird fortan Schwierigkeiten haben, jemandem zu vertrauen.
Diese seelischen Schmerzen bleiben in uns gespeichert, sind aber meistens gut geschützt und verborgen. Wenn dann im späteren Leben ein uns nahestehender Mensch eine solche tiefe Verletzung
triggert, werden wir blitzschnell wieder zum kleinen Kind von damals und reagieren dementsprechend.
Die Arbeit mit IBP unterstützt dabei, sich selbst zu «beeltern», sich selbst wirklich lieben zu lernen und zu unterstützen, wenn das innere Kleinkind sich ungeliebt, ungewollt, abgelehnt, schwach
und ungesehen fühlt.
Bei Tieren beobachten wir ein langanhaltendes, intensives Zittern, wenn sie einem Feind entronnen sind. Dadurch bauen sie ganz natürlich die Anspannung und das Adrenalin ab.
Für uns Menschen ist Zittern etwas Unangenehmes, das wir mit Schwäche assoziieren und deshalb ungern zulassen.
David Berceli hat mit dem TRE eine Methode entwickelt, die über bewusst ausgelöstes Zittern eine erhöhte Muskelspannung und Stress abbaut. Ich arbeite gerne damit, wenn jemand unter Schlafstörungen leidet und/oder stark verspannt ist.