Traumatherapie

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine Verletzung, die dem Körper oder der Seele oder beidem  Schaden zugefügt hat. Wobei ein Trauma nicht in erster Linie das ist, was uns geschehen ist, sondern wie unser Nervensystem darauf reagiert hat. Solche Verletzungen bewirken, dass wir uns dauerhaft bedroht fühlen und unser Nervensystem deshalb nicht mehr ganz zur Ruhe kommt. Die Muskeln verspannen sich in einer ständigen Schutzhaltung, der Schlaf wird oberflächlicher und dadurch weniger erholsam.


Unfälle

Kleinere und grössere Unfälle sind wie ein Überfall aus dem Hinterhalt. Ein kompletter Kontrollverlust, zudem oft unverschuldet. Wir verstehen nicht genau, was passiert ist und müssen oft sofort wieder funktionieren. Da das Ereignis aus heiterem Himmel passiert ist, schliesst unser Unterbewusstsein daraus, dass so etwas jederzeit wieder geschehen könnte und bleibt wachsam und angespannt.

In der Lösungsarbeit mit IBP ("Integrative Body Psychotherapy") wird der Unfall extrem langsam nachgestellt, und zwar so, dass der Körper Zeit hat zu reagieren, wodurch der Unfall dann gar nicht stattfindet. Durch diese Erfahrung entsteht eine Entwarnung im Nervensystem, und der Mensch kann sich wieder besser entspannen. In einer zweiten Phase wird auch die Wut über das Erlittene gelöst.

Entwicklungstrauma

Wir alle tragen sogenanntes «Unfinished Business» aus unserer Kindheit in uns. Darunter verstehen wir eine Bewegung zu einem Menschen hin, die unterbrochen wurde und somit nicht vollendet werden konnte. Ein Beispiel: Ein Kind ruft verzweifelt nach seiner Mutter, die darauf aber nicht reagiert. Kommt das immer wieder vor, lernt das Kind, dass da niemand ist. Es wird in seiner natürlichen Beziehungsorientierung verletzt und wird fortan Schwierigkeiten haben, jemandem zu vertrauen.

Diese seelischen Schmerzen bleiben in uns gespeichert, sind aber meistens gut geschützt und verborgen. Wenn dann im späteren Leben ein uns nahestehender Mensch eine solche tiefe Verletzung triggert, werden wir blitzschnell wieder zum kleinen Kind von damals und reagieren dementsprechend.

Es lohnt sich herauszufinden, wie du dich selbst am besten «beeltern kannst», wie du dich selbst wirklich lieben lernen und unterstützen kannst, wenn dein inneres Kleinkind sich ungeliebt, ungewollt, abgelehnt, schwach und ungesehen fühlt.


Die Trauma-Arbeit im IBP (Integrative Body Psychotherapy)

Die Arbeit mit Traumata erfordert eine enorme Sorgfalt, damit nicht nochmals Grenzen verletzt werden. Dabei widme ich dem Aufbau von Sicherheit grösste Aufmerksamkeit und gehe im Allgemeinen in den drei folgenden Schritten vor: 

  1. Du lernst, dich strikt in der aktuellen Realität zu orientieren und dir immer wieder die Frage zu stellen: Was ist wirklich durch meine Sinne erfahrbar? Wo bin ich gerade? Wie sieht der Raum aus, in dem ich mich gerade aufhalte? Was sehe, höre und fühle ich gerade JETZT? Was fühlt sich in meiner Umgebung als sicher an und erlaubt mir, mich zu mehr zu entspannen?
  2. Du erkennst unter meiner Anleitung deine Ressourcen und festigst diese. Innere Ressourcen sind z.B. gute Eigenschaften, die du an dir kennst und die dir helfen, den Alltag zu bewältigen. Dazu gehört auch das Wissen um deinen ganz persönlichen Raum mit seinen Grenzen. Nebst den inneren gibt es auch die äusseren Ressourcen. Ich unterstütze dich dabei, solche zu erkennen und zu nutzen, wie z.B. deine Familie und Bezugspersonen, dein berufliches Umfeld, die Natur, deine Hobbys und Kraftquellen, Körperarbeit u.v.m.
  3. Wenn du über genügend gefestigte und verfügbare Ressourcen verfügst, ist es möglich, Traumatisierungen zu bearbeiten und die gemachten Erfahrungen zu integrieren (d.h. zu einem bereichernden Teil deiner Lebensgeschichte zu machen).

Ein wichtiger Faktor ist die Langsamkeit, eine Art Zeit-Stretching. In dieser Verlangsamung wird es möglich, die Reaktionen auf der körperlichen und emotionalen Ebene genau wahrzunehmen und die im Trauma verloren gegangene Kontrolle, Sicherheit und Handlungsfähigkeit wieder zu erlangen. 

 

Diese langsame Aufbauarbeit erlaubt es, Körper, Seele und Geist wieder zusammenzubringen und das Geschehene auf allen Ebenen zu begreifen. Dafür ist es nicht nötig, im Erlebten herumzugrübeln, sondern ganz klar vorwärtsgewandt und lösungsorientiert zu arbeiten.

 

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SSP (Safe and Sound Protocol)

Das SSP ist eine Hörtherapie mit filtrierter Musik, die auf der Polyvagaltheorie von Dr. Stephen Porges beruht. Über die Stimulierung des winzigen Musculus stapedius im Mittelohr wird der Vagusnerv aktiviert, was unserem Autonomen Nervensytem erlaubt, aus einem gewohnheitsmössigen Stresszustand (Kampf oder Flucht, aber auch Erstarrung, wie z.B. in einer Depression oder Burnout) wieder relativ flexibel in einen entspannten, gelassenen Zustand zu gelangen. Diese Therapie wird ergänzt durch gezielte Übungen, die das Gefühl von Sicherheit erlebbarer und bewusster machen.

 

Die Wirkungen von SSP reichen von einer gesteigerten Schlafqualität, grösserer Stressresistenz und Abgrenzungs-fähigkeit über mehr innere Ruhe bis hin zu einer grösseren Liebesfähigkeit sich selbst und anderen gegenüber. Auch bei AD(H)S und diversen nervlichen Schwierigkeiten (Ängste, Schlafprobleme, Panikattacken, Nervosität etc.) sind viele positive Ergebnisse dokumentiert. 

 

Das SSP ist keine Einzeltherapiemethode, sondern wird integriert in das sorgfältige, langsame Vorgehen der oben beschriebenen Traumatherapie.

 

SICHERHEIT IST DIE THERAPIE!

 

 

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